Béatrix von Sury d’Aspremont (Die Mitte) erklärt im Interview, weshalb sie die Motion zur Zulassung von ausländischen Polizeikräften mit C-Ausweis unterstützt.
Das Wichtigste in Kürze
- Personen mit C-Ausweis könnten im Baselbiet zur Polizei zugelassen werden.
- Die Motion mit dieser Forderung wird am 30. Mai 2024 im Landrat behandelt.
- Béatrix von Sury d’Aspremont (Die Mitte) unterstützt die Forderung.
Der Personalmangel betrifft auch die Polizei im Kanton Baselland. Um Abhilfe zu schaffen, hat Simone Abt (SP) eine Motion eingereicht, welche ausländische Personen mit Niederlassungsbewilligung C für den Polizeidienst zulassen will. Der Landrat behandelt das Thema voraussichtlich am 30. Mai 2024.
Bisher haben sich im Interview Marco Agostini (Grüne) für und Reto Tschudin (SVP) gegen das Anliegen ausgesprochen. Béatrix von Sury d’Aspremont (Die Mitte) sieht es ähnlich wie Marco Agostini und gibt im Interview an, dass sie die Motion unterstützen werde.
Nau.ch: Sollen Ausländerinnen und Ausländer mit Niederlassungsbewilligung C Ihrer Meinung nach – wie in der Motion gefordert – für die Arbeit bei der Polizei zugelassen werden?
Béatrix von Sury d’Aspremont: Die Fraktion unterstützt das Anliegen grossmehrheitlich. Ich persönlich stehe klar hinter dieser Motion.
Nau.ch: In der Motion heisst es, dass es in gewissen Situationen von Vorteil sein könne, «wenn die Polizei mit den kulturellen Hintergründen ihrer Klientel vertraut ist». Auch entstünde durch mehr Repräsentation Bürgernähe. Stimmen Sie dieser Ansicht zu?
Von Sury d’Aspremont: Ja, es kann sehr hilfreich sein, die verschiedenen Reaktionen richtig einordnen oder sogar voraussehen zu können. Der Austausch und das Verständnis kann dadurch verbessert werden.
«In anderen Kantonen funktioniert es auch.»
Nau.ch: In der Schweiz liegt das Gewaltmonopol bei der Polizei. Sehen Sie ein Problem darin, wenn dies künftig Polizeikräfte ohne Schweizer Pass durchsetzen sollen?
Von Sury d’Aspremont: Nein, wichtig ist, dass sich diese Polizistinnen und Polizisten wie alle anderen zu unseren Grundwerten bekennen. In anderen Kantonen funktioniert es auch.
Nau.ch: Laut der Motion konnte die Massnahme in anderen Kantonen die Zahl von geeigneten Bewerbenden um 40 Prozent steigern. Gehen Sie in Baselland von einem ähnlichen Potenzial aus?
Von Sury d’Aspremont: Ich kenne das Potenzial im Kanton nicht, bin aber überzeugt, dass sich etliche Personen melden werden.
Sollen Ausländerinnen und Ausländer mit Niederlassungsbewilligung C zum Polizeidienst zugelassen werden?
Nau.ch: Haben Sie sonstige Vorschläge, um für mehr Bewerbende zu sorgen und so einem Personalmangel vorzubeugen beziehungsweise entgegenzuwirken?
Von Sury d’Aspremont: Lohn, die Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten, Berücksichtigung der sogenannten Work-Life-Balance. Sicherlich könnten auch Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfung hilfreich sein, sofern es dies nicht bereits gibt.
Zur Person: Beatrix von Sury d’Aspremont (*1961) ist für Die Mitte als Vize-Fraktionspräsidentin im Baselbieter Landrat und Gemeinderätin sowie Vize-Gemeindepräsidentin in Reinach tätig. Sie ist Kriminologin sowie Kriminalistin und wohnt in Reinach.