Interpellation: Zukunft des Französisch-Unterrichtes in Basel und in der Nordwestschweiz

Geschäftstyp: Interpellation

Titel: Zukunft des Französisch-Unterrichtes in Basel und in der Nordwestschweiz

Urheber/in: Béatrix von Sury d’Aspremont / Die Mitte

Eingereicht am: 27. März 2025

Der Französisch-Unterricht an unseren Schulen hat einen zunehmend schweren Stand. Ohne Zweifel bedürfen das Frühfranzösisch und insbesondere die dabei verwendeten Lehrmittel einer kritischen Überprüfung. Allerdings ist es bezeichnenderweise so, dass niemand bisher fordert, beim Wegfall des Frühfranzösisch die Lektionenzahl auf der Sekundarstufe I und II auszubauen. In Basel-Stadt besteht zudem die Absicht, das Frühfranzösisch auf Sek I-Ebene ganz zu streichen. Offensichtlich fehlt es an Französisch- / Romanistik-Lehrerinnen- und Lehrernachwuchs. Und durch die geplante gymnasiale Maturitätsreform auf Bundesebene soll es Schülerinnen und Schülern auf Sek II-Ebene ermöglicht werden, Französisch als Pflichtfach abzuwählen und stattdessen Italienisch zu wählen.

Französisch ist die Sprache unserer Nachbarn im Jura wie auch überwiegend im Elsass. Französisch ist ausserdem unsere zweite Landessprache. Für den Zusammenhalt unseres Landes ist die Kommunikation und der Austausch über den „Röstigraben“ hinweg grundlegend. Die Unterzeichnende sieht daher mit grosser Sorge die offensichtliche Krise des Französisch-Unterrichtes.

Bemerkung: Der Vorstoss wurde bereits im Kantonsrat (SO) eingereicht und sollte auch im Grossen Rat (BS) eingereicht werden.

Der Regierungsrat wird um die Beantwortung der folgenden Frage gebeten:

  1. Wie beurteilt der Regierungsrat generell die Bedeutung des Französischunterrichtes im Kanton und in der Nordwestschweiz und deren Veränderung?
  2. Wie kann das Interesse bei jungen Menschen an der französischen Sprache gefördert werden?
  3. Wie kann die Zahl der Partnerschulen / Partnerklassen in der Romandie und im Elsass erhöht werden?
  4. Kann eine Strategie erarbeitet werden, um sicherzustellen, dass in den kommenden Jahren und Jahrzehnten genügend Französisch-Lehrkräfte zur Verfügung stehen?
  5. Wie beurteilt er den Zustand des Frühfranzösisch in unseren Primarschulen?
  6. Inwiefern ist für den Regierungsrat die Lektionenzahl auf der Sek 1-Ebene ausreichend?
  7. Ist der Regierungsrat willens, zusammen mit den Westschweizer Kantonen sowie den anderen an den französischen Sprachraum angrenzenden Kantonen dahingehend zu wirken, eine weitere Erosion des Französisch-Unterrichts zu verhindern?

Ist der Regierungsrat bereit, Strategien zusammen mit anderen Körperschaften am Oberrhein Strategien zu erarbeiten, um die Dreisprachigkeit (Deutsch/Französisch/Englisch) als erstrebenswertes Ziel im gemeinsamen Lebensraum zu verankern?